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Les choses d'ici bas Eine Ausstellung von und über beschädigte Kunst
DuflonRacz, Gerechtigkeitsgasse 40, 3011 Bern

25. November - 23. Dezember 2023

Mit Beiträgen von: Manuel Burgener, Livio Casanova, Simon Deppierraz, Claude Gigon, Christian Gonzenbach, Christian Grogg, Laura Grubenmann, Peter Gysi, Nina Haab, Lucas Herzig, Nico Müller, Haus am Gern, Sylvia Hostettler, Maya Hottarek, huber.huber. Lang/Baumann, Kotscha Reist, Alessandro Rolandi, Reto Steiner, Antifrost

Dies ist eine Ausstellung von und über beschädigte Kunstwerke: Wie wirkt sich eine
Beschädigung auf den Wert eines Kunstwerks aus? Wie reagieren Kunstschaffende auf Schäden oder verursachen sie sogar selbst? Wann werden Kunstwerke zu nur einem weiteren Ding, das wiederverwertet oder entsorgt werden kann?

Die drei Ausstellungsräume gruppieren die auf unsere Anfrage hin eingegangenen Werke unter
verschiedenen Aspekten. Im weissen Raum befinden sich Kunstwerke, die aus unterschiedlichen Gründen materiell beschädigt wurden. Manche dieser Objekte werden von den Kunstschaffenden noch immer als Werk eingeordnet, bei dem die Beschädigung Teil seiner Geschichte ist, während andere eigentlich entsorgt werden könnten.

Im dunklen Raum befinden sich Werke, die entweder absichtlich mit Zerstörung arbeiten, oder die aus einem zufälligen Schaden ein neues Werk entstehen lassen (hier sind die Grenzen zu einigen der Arbeiten im weissen Raum fliessend).

Im Projekt Links stehen Formen der Zerstörung im öffentlichen Raum oder in Bezug auf Kunst am Bau im Vordergrund, sowie der Umgang mit Vandalismus und Diebstahl.

Die erste Version dieser Ausstellung wurde im Jahr 2020 nach einem Konzept von unseren
Mitarbeitern Fabrice Schneider und Mona Filleul in den Räumen der Galerie in Brüssel umgesetzt.

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Eine unserer ersten gemeinsamen Arbeiten aus dem Jahr 2005 blieb nahezu unbemerkt, obwohl die Objekte fast ein Jahr lang im öffentlichen Raum der Stadt Zürich sowie später in New York und Chur installiert waren. Die Idee, Nistkästen zu bauen entstand aus der Beobachtung dass in der Schweiz viele hochwertige Holzabfälle auf den Sperrmüll gebracht oder am Strassenrand deponiert werden. Wir sammelten Holz und andere Baumaterialien, aus denen wir rund 100 Nistkästen bauten: Eine Art Wiedergutmachung für die Zerstörung des natürlichen Lebensraumes der Brutvögel.

Architektonisch ähneln die Nistkästen Einfamilienhäusern, sie haben etwas Biederes und wirken eher wie kleine Bauwerke für Menschen als natürliche Nistplätze der Vögel. Die Nistkästen blieben im urbanen Raum hängen, manche wurden entfernt. Einige Vogelhäuschen haben wir auf dem Boden gefunden und ins Atelier zurückgebracht.

Zwei dieser Nistkästen, die wir gefunden und eingesammelt haben, sind in der Ausstellung zu sehen. Sie sind von Wind und Wetter gezeichnet und defekt. So wurde aus Abfall ein Produkt, dann wieder Abfall oder in diesem speziellen Fall fast absurderweise ein Kunstwerk, das in der Galerie gehandelt wird. Einige der Nistkästen befinden sich in namhaften institutionellen und privaten Kunstsammlungen.

Vogelhaus New York , 2007
Vogelhaus aus Fundmaterial (Karton) aus NYC
ca. 30 x 15 x 15 cm

Vogelhaus Chur , 2016
Vogelhaus aus Fundmaterial aus Chur
ca. 35 x 15 x 15 cm