HUBER.HUBER
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Werkschau 2015 Fachstelle Kultur Kanton Zürich
Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25, 8001 Zürich
24. September bis 4. Oktober 2015
Die Fachstelle Kultur zeigt vom 24. September bis 4. Oktober 2015 im Museum Haus Konstruktiv Werke von 30 Kunstschaffenden, die sich um die kantonalen Werkbeiträge im Bereich Bildende Kunst bewerben.
Auf Empfehlung der Jury wurden aus insgesamt 206 bei der Fachstelle eingereichten Dossiers folgende Künstlerinnen und Künstler eingeladen, an der diesjährigen Werkschau ihre Arbeiten zu präsentieren:
Aubry Broquard (Bastien Aubry und Dimitri Broquard), Jürgen Beck, Heiko Blankenstein, Maya Bringolf, Christoph Brünggel, François Caraco, CKÖ (Georg Krummenacher, Daniel Lütolf, Sara Widmer), Andreas Dobler, Jonas Etter, Marcel Gähler, Federica Gärtner, Selina Grüter & Michèle Graf, Michael Günzburger, Susanne Hofer, huber.huber, Monica Ursina Jäger, Markus Kummer, Konstantinos Manolakis, Andreas Marti, Minimetal (Nik Emch und Laurent Goei), Sophie Nys, Martin Reukauf, Vittorio Santoro, Jonas Schnyder, Christoph Schreiber, Filib Schürmann, Pascal Schwaighofer, Veli & Amos (Veli Silver und Amos Angeles), Jan Vorisek, Wink Witholt
Ausgezeichnet wurden: Heiko Blankenstein, Maya Bringolf, Andreas Dobler, Federica Gärtner, Susanne Hofer, huber.huber, Andreas Marti, Martin Reukauf, Jonas Schnyder, Filib Schürmann, Jan Vorisek Wink Witholt
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„Azod, Ariel, Mirei“
2014/2015
1155 schwarz-weiss Fotografien (Quelle Internet), verkehrt installiert, je Abzug 10 x 15 cm, Wandinstallation ca. 600 x 400 cm
Donnerblech, hochglanz poliert, Ständer ca. 60 x 40 x 160 cm
Über 1000 Bilder, aus dem Internet heruntergeladen, zeigen Hagelkörner und Hände. Die in schwarz-weiss ausgedruckten Fotografien sind kopfüber installiert.
Die rein weissen Hagelkörner scheinen noch in direktem Kontakt mit den Händen zu sein - dieses Bild hat beinahe etwas Erhabenes - doch die Körner drohen binnen Kurzem herunter zu fallen; zerstörerisch, als würde die Hand Gottes einen Hagelschauer niederlassen.
Statistische Analysen zeigen, dass in den vergangenen Jahren Hagelschauer signifikant zugenommen haben, und man ist sich einig, dass diese Häufung unmittelbar mit der Klimaerwärmung in Zusammenhang steht. Zur Hagelbekämpfung verwendet man heute Silberjodid, welches mittels Raketen in die Gewitterwolken geschossen wird. Im Altertum versuchten die Menschen, das Unglück und die Zerstörung mittels apotropäischen Handlungen abzuhalten. So vermutete man gar, dass sich eine Hexe in der Gewitterwolke versteckt hält. Um diese zu vertreiben, hatte man zweimal auf einen Spiegel zu hauchen, 'Azod, Ariel, Mirei' zu rufen und anschliessend den Spiegel gegen die Wolken zu halten. Die unglückbringende Hexe erschrak so ab ihrem eigenen Spiegelbild und verschwand.
Der Betrachter sieht sein eigenes Spiegelbild in der Installation in einem hochglanzpolierten Stahlblech. Dieses Blech ist ein Donnerblech, das für Donnergeräusche in Filmvertonungen gebraucht wird. Desaster-Filme mit apokalyptischen Naturkatastrophen haben sich in Hollywood fest etabliert, und wir geniessen den wohligen Schauer - die Angstlust - wenn die Welt auf der Leinwand in Schutt und Asche gelegt wird, und hoffen, dass die wirkliche Welt noch etwas bleiben wird.