HUBER.HUBER
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huber.huber and the authors
ART Biesenthal 2020
Biesenthal Wehrmühlenweg 8, Berlin
Curated by Tjioe Meyer
15.08 - 06.09.2020
Artists: Nicholas Cheveldave, DRIFT, Julian Feitsma, Huber.Huber, Atusa Jafari, Zeynep Kayan, Kristiane Kegelmann, Shira Kela, Mari-Leen Kiipli, Jeewi Lee, Arik Levy, Via Lewandowsky, Nicola Martini, Kiri-Una Brito Meumann, Marco Miehling, Paola Siri Renard, Roh Art, Studio TISH, Mikael Christian Strobek, Raul Walch
Midas 2017 & 2020
100 m Kuhdraht vergoldet (Echtgold), Holzpfosten, Isolatoren, Weidezaungerät Mammut Solar 1100 6 Volt, Masse variabel
Nur ein schmaler goldener Draht trennt die Landschaft in zwei Teile. Diese goldene Linie – gleichwohl unter Strom gestellt – ist der Beitrag des Brüder-Künstlerpaares Huber.Huber. Sie nennen die subtile und minimale Intervention Midas (2017) nach dem legendären phrygischen König. Dieser war bekannt für seine Habgier und seine von den Göttern verliehene Fähigkeit, alles was er berührte, in Gold zu verwandeln. Das führte bald dazu, dass er nichts mehr essen und trinken konnte und fast elendiglich zugrunde ging, bis ihn die Götter wieder von seiner Gabe erlösten. In Anlehnung an den antiken Mythos spielen die Künstler auf das Image der reichen Schweiz an, welche ähnlich wie die sagenhafte Fähigkeit von Midas, die Fantasie der Welt beflügelt. Ihr Werk suggeriert, dass die Schweiz so reich sei, dass selbst simple Kuhdrähte aus Gold sind. Damit verweisen sie einerseits auf die landläufige Auffassung vieler Schweizer, dass Flüchtlinge nur wegen der besseren wirtschaftlichen Verhältnisse ins Land kommen. Andererseits zeigen sie, dass eine kleine Linie, niemanden davon abhalten kann. Gleichzeitig deuten sie an, dass erst Landbesitz wirklicher Reichtum bedeutet und den Wunsch nach Abschottung antreibt. Die Installation bringt die Ausstellungsbesucher zudem in ein Dilemma, dass sie nur lösen können, wenn sie etwas riskieren. Sollen sie nun den Draht anfassen, und einen elektrischen Schlag abbekommen? Sollen sie glauben, dass der Draht aus Gold ist? Bei Huber.Huber gibt es keine distanzierte Betrachtung, sondern nur Involvierung in einen gedanklichen Prozess, der die nationale Eigenwahrnehmung mit politischen Fragen verknüpft. Kathleen Bühler
Menschen, liebet einander 2010 & 2020
5000 Postkarten
Masse variabel
Max Daetwyler (1886 - 1976) reiste zu den Machtzentren und Krisenherden der Welt und trat für den Weltfrieden und die Abrüstung ein. Bei diesem aussichtslosen Kampf verlor er fast alles was er hatte.
Max Daetwylers Vorhaben, in Deutschland Karten mit der Aufschrift „Menschen, liebet einander“ zu drucken und auf der Strasse zu verteilen, wurde 1934 von der Gestapo verhindert. Die Karten wurden nie gedruckt.