HUBER.HUBER

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huber.huber and the authors

Statement 2023

Statement 2023
Nach unserem Studium an der HdKZ begannen wir 2005 unter dem Namen "huber.huber" zusammenzuarbeiten. Zu Beginn unserer Karriere wurden wir durch kleinformatige Collagen und Zeichnungen bekannt. Im Laufe der Zeit hat sich der Schwerpunkt der verwendeten Medien verlagert und heute liegt der Fokus unserer Arbeit auf Fotografie, Objekten und Installationen. Unsere Arbeiten sind konzeptuell, narrativ und vielschichtig. Auf den ersten Blick wirken die Arbeiten oft harmlos und ruhig, bei längerer Betrachtung kippt dieser Eindruck häufig radikal, so dass das scheinbar Harmlose irritierend oder gar zerstörerisch wirkt.

Wir suchen nicht den lauten, schnellen Effekt. Was uns auch in der Kunst als Qualität überzeugt, ist etwas nicht auf den ersten Blick Sichtbares, das berührt, etwas auslöst und zum Nachdenken anregt. Humor oder besser ein "Augenzwinkern" ist in unserer Arbeit wichtig - aber nie ist die Arbeit zynisch oder einfach nur laut oder martialisch. Seit Beginn unserer Zusammenarbeit beschäftigen wir uns mit dem ambivalenten Verhältnis zwischen Zivilisation und Natur. Das Anthropozän, unser aktuelles geologisches Zeitalter, in dem der Mensch zu einem bedeutenden Einflussfaktor auf die Umwelt und die geologischen Prozesse der Erde geworden ist, stellt eine große Bedrohung für die Erde, aber zunehmend auch für die Gesellschaft dar. Besonders beunruhigend finden wir, dass diese Veränderungen nicht nur kurzfristige Auswirkungen haben, sondern auch langfristige und möglicherweise irreversible Folgen für die Menschheit und den gesamten Planeten haben werden. Aber auch die geopolitischen Veränderungen und die zunehmenden sozioökonomischen Ungerechtigkeiten in der Welt geben uns Anlass zu grosser Sorge. In unseren Arbeiten spiegeln sich diese Thematiken wider. Hoffnungen, Ängste, Glauben und Scheitern der Menschheit sind so die zentralen Themen unseres Schaffens. Unsere Werke zeigen eine klare Haltung, sie sind aber nie moralisierend, sondern manchmal fast leicht und spielerisch, so dass sich hinter der vermeintlichen Idylle ein Abgrund auftut. Als Künstler haben wir das Privileg, die Schönheit und Verletzlichkeit der Welt in unseren Werken zu zeigen. Obwohl wir wissen, dass unsere Kunst die Welt nicht verändern kann, glauben wir, dass es unsere Verantwortung als Künstler ist, auf die Zerbrechlichkeit unserer Gesellschaft und unseres Planeten aufmerksam zu machen.

Unsere Arbeit im Atelier umfasst oft lange Recherchen und Gespräche mit Expert*innen. Dieses Wissen und diese Erkenntnisse versuchen wir dann konzentriert und überraschend in ein Bild, ein Objekt oder eine Installation umzusetzen. Wir arbeiten oft mit Materialien aus der Natur, aber auch mit kunstfremden Materialien. Das zeitintensive Experimentieren und Tüfteln im Atelier finden wir spannend und inspirierend. Die Ideen setzen wir selbst oder mit einem ausgewählten Team von Fachleuten um.

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Finally, we have rewritten our artist statement:
After our studies at the ZHdK, we started working together under the name "huber.huber" in 2005. At the beginning of our career, we became known for small-format collages and drawings. Over time, the focus of the media we use has shifted and today the focus of our work is on photography, objects and installations. Our work is conceptual, narrative and multi-layered. At first glance, the works often appear harmless and calm, but on prolonged viewing this impression often tips radically, so that the seemingly harmless appears irritating or even destructive.
We are not looking for the loud, quick effect. What also convinces us as a quality in art is something that is not visible at first glance, that touches, triggers something and makes us think. Humour or better a "wink" is important in our work - but never is the work cynical or simply loud or martial. Since the beginning of our collaboration, we have been concerned with the ambivalent relationship between civilisation and nature. The Anthropocene, our current geological age, in which humans have become a significant influencing factor on the Earth's environment and geological processes, poses a major threat to the Earth, but increasingly also to society. We find it particularly worrying that these changes will not only have short-term effects, but will also have long-term and possibly irreversible consequences for humanity and the entire planet. But the geopolitical changes and the increasing socio-economic injustices in the world also give us great cause for concern. These issues are reflected in our work. Hopes, fears, beliefs and failures of humanity are thus the central themes of our work. Our works show a clear attitude, but they are never moralising, but sometimes almost light and playful, so that an abyss opens up behind the supposed idyll. As artists, we have the privilege of showing the beauty and vulnerability of the world in our works. Although we know that our art cannot change the world, we believe that it is our responsibility as artists to draw attention to the fragility of our society and our planet.
Our work in the studio often involves long research and conversations with experts. We then try to translate this knowledge and these findings into a painting, an object or an installation in a concentrated and surprising way. We often work with materials from nature, but also with materials foreign to art. We find the time-consuming experimentation and tinkering in the studio exciting and inspiring. We realise the ideas ourselves or with a selected team of experts.